Bauen und WohnenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekte - Details

Verbundvorhaben: Entwicklung und Qualifizierung von biogenen Klebstoffen für holz- und celluloseartige Werkstoffe: Teilvorhaben 1: Rezepturentwicklung auf der Basis von Lignin/Tannin und Erprobung von Klebern im Labor

Anschrift
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Forschungsstelle für Ökotechnologie
Olshausenstr. 75
24118 Kiel
Projektleitung
Dipl.-Biol. Andreas Mieth
Tel: +49 431 880-4168
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FKZ
22010899
Anfang
01.04.2001
Ende
28.02.2005
Ergebnisverwendung
Verschiedene Lignine wurden als Klebgrundstoff im Labormaßstab untersucht. Es erfolgten zahlreiche Untersuchungen und Modifizierungen zur Erhöhung der Reaktivität (Klebefestigkeit) der Ligninklebstoffe und der Feuchtigkeitstoleranz. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Ligninsulfonate als Klebgrundstoff eignen. Die Sulfatlignine erwiesen sich aufgrund ihres schwierigen Lösungsverhalten als weniger geeignet für die Verwendung in Klebstoffen. Die Ergebnisse zeigen, dass die entwickelten Ligninklebstoffrezepturen für die Anwendung im Innenbereich prinzipiell geeignet sind. Die neuentwickelten Ligninklebstoffe zeigten zum Teil sehr hohe Klebefestigkeiten. Durch Zucker und Stärkezusätze wurde einer mittleren Feuchtebeständigkeit und damit prinzipielle Eignung für den Innenbereich erreicht. Der Klebstoff eignet sich prinzipiell für die Verklebung von Massivhölzern. Für die Produktions- und Anwendungsreife ist eine weitere Steigerung der hydrophoben Eigenschaften nötig. Um den Labor- und Entwicklungsbereich in Richtung Marktreife zu verlassen, müssen weitere Untersuchungen in definierten Anwendungsbereichen erfolgen, um praxisrelevante Erfahrungen zu erhalten. Vor allem Untersuchungen zur Langzeitstabilität der Ligninklebstoffe sind in diesem Zusammenhang erforderlich. Beim Industriepartner Fa. Livos wurden im Rahmen der Entwicklung eines Holzleimes Versuche unternommen, die Ligninklebstoffrezepturen in den Holzleim zu integrieren. Verschiedene Versuchsansätze wurden beim Industriepartner hergestellt, die aber auf Basis von Ligninen nicht bis zu einem brauchbaren Holzklebstoff weiterentwickelt werden konnten. Dies gelang nur auf Basis von Naturharzen und Glutin-Proteinen. Die Ligninderivate sind nicht in die vorhandenen Klebstoffrezepturen der Fa. Livos integrierbar. Jedoch können mit Ihnen im Labormaßstab eigenständige Ligninklebstoffrezepturen entwickelt werden, die jedoch noch optimiert werden müssen und die unter Industriebedingungen noch zu testen sind.
Aufgabenbeschreibung
Ziel des geplanten Forschungsvorhabens ist die Entwicklung, Erprobung und Prüfung neuartiger schadstoffarmer Klebstoffe für holz- und cellulosehaltige Werkstoffe, die nach dem Prinzip der stofflichen Weiterverwertung u. a. aus ligninhaltigen Reststoffen der Zellstoffproduktion bzw. aus Reststoffen der Holzverarbeitung hergestellt werden. Es sollen die Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit sowie die Materialeigenschaften und Einsatzbereiche der zu entwickelnden Klebstoffe durch umfangreiche physikalisch-technische, chemische und biologisch-ökotoxikologische Prüfungen untersucht werden. Im Rahmen der Forschungsarbeiten sollen die bisher erreichten Klebefestigkeiten und Verarbeitungseigenschaften durch Zusatz von natürlichen Bindemitteln und Hilfsstoffen technischen Anforderungen angepaßt werden. Der Einsatz der Klebstoffe im industriellen Bereich setzt die Optimierung der technischen Eigenschaften des Klebers voraus. Diese Untersuchungen werden nach industrieüblichen Standardmethoden durchgeführt. Vorrangiges Ziel ist die Entwicklung von Klebern für den Innenbereich. Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit der Fa. LIVOS Pflanzenchemie GmbH & Co KG bearbeitet.

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