Holzenergie
Holz ist der bedeutendste erneuerbare Energieträger für die Wärmeversorgung und liefert in Deutschland ca. 65% der erneuerbaren Wärme. Besonders in privaten Haushalten hat der Einsatz von Holz als Energieträger eine ganz wesentliche Bedeutung. So werden zum Heizen in privaten Haushalten mehr Holzbrennstoffe genutzt, als in Holzheiz(kraft)werken und Anlagen für industrielle Prozesswärme zusammen. Haushalte heizen überwiegend mit Waldholz, welches im Rahmen nachhaltiger Waldbewirtschaftung anfällt und zu Brennholz verarbeitet wird. In Industrie und Gewerbe wird vorwiegend Restholz und Altholz – oft aus Kaskadennutzung – eingesetzt. Weitere, bislang ungenutzte Restholzpotenziale können für eine ressourcenschonende, nachhaltige energetische Holznutzung in Haushalten und Industrie erschlossen werden. Die aktuelle Forschung und Entwicklung zielt darauf ab, Effizienz/Nutzungsgrade von Biomasseanlagen zu verbessern und die Emissionen, insbesondere Feinstaub, weitergehend zu reduzieren.
Mit dem nachstehenden Themendossier zum Thema Holzenergie bekommen Sie detaillierte Informationen und Hintergrundwissen!
Holzverwendung nützt dem Klima
Die stoffliche und energetische Nutzung von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern hat deutlich positive Effekte für den Klimaschutz. Das geht unter anderem aus dem Klimaschutzgutachten 2016 der wissenschaftlichen Beiräte der Bundesregierung sowie aus der Kohlenstoffinventur 2017 des Thünen-Institutes für Waldökosysteme hervor.
BMEL legt Waldschadenszahlen vor
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat Ende Februar aktuelle Zahlen zum Schadenszustand der Wälder herausgegeben. Demnach wurden durch Stürme, Dürre, Brände und Käferbefall zwischen 2018 und 2020 deutschlandweit circa 160,5 Millionen Kubikmeter Schadholz auf einer Fläche von rund 245.000 Hektar verursacht.
Klimafreundlich heizen mit Holzheizkesseln
Moderne, mit Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzeln betriebene Holzheizkessel zeichnen sich durch besonders niedrige Treibhausgas-Emissionen aus. Mit nur rd. 25 g CO2 je erzeugter Kilowattstunde Wärme ist ihre Klimabilanz sogar etwa 10-fach besser als die von Erdgas-Brennwertheizungen. Den Umstieg auf klimafreundliche Holzkessel erleichtern zurzeit attraktive Fördermöglichkeiten.
Asche, Fuchstal & Mengsberg sind Bioenergie-Kommunen
Gelebte Innovation: Gewinner nutzen Sektorenkopplung, flexible Stromerzeugung und kombinieren Sonne, Wind und Biomasse.
Förderung von Biomasseanlagen im Jahr 2021
Die bisherige Förderung von Pelletheizungen, Hackschnitzelheizungen und Scheitholzvergaserkesseln aus dem Marktanreizprogramm „Heizen mit erneuerbaren Energien“ (MAP) wird ab Januar 2021 fortgeführt. Die MAP-Fördermaßnahmen sind dazu in die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) integriert worden und als „Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG-EM)“ weiterhin förderfähig. Die hohe Förderung für Biomasseanlagen und ein zusätzliche Bonus beim Austausch von Ölheizungen und/oder bei Umsetzung im Rahmen eines integrierten Sanierungsfahrplans (iSFP) erleichtert die Energieträgerumstellung auf klimaneutrale erneuerbare Wärme.
DigitalFire – Datentechnik und moderne Steuerung für Biomasseheizungen
Im Projekt DigitalFire werden marktverfügbare Sensoren und Softwarelösungen an bislang „blinden" Flecken von Feuerungsanlagen eingesetzt, um den Anlagenbetrieb von Biomassefeuerungsanlagen grundlegend zu optimieren. Die Forschungspartner nutzen dazu Methoden wie Machine Learning, künstliche neuronale Netze (KNN), Soft-Sensorik und Predictive Maintenance.
Zuschlagstoffe reduzieren Feinstaub in Feuerungen für Abfall- und Gebrauchtholz
Minderwertiges Abfall- und Gebrauchtholz, das im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft und Kaskadennutzung nicht für eine weitere Nutzung in Möbeln oder Baustoffen geeignet ist, bietet sich am Ende der Kaskade für eine energetische Verwertung an. Hier kann es fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas substituieren und erneuerbare Wärme und Strom erzeugen. Damit dies auch umweltfreundlich erfolgt, ist bei verunreinigtem Abfall- und Gebrauchtholz eine Aufbereitung der Brennstoffe notwendig.
Praxisorientierte Prüfung von Holzheizkesseln
Ein neues, sich an praktischen Fragestellungen orientierendes Prüfstands-Testverfahren für Holzheizkessel entwerfen das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) und das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) zusammen mit BIOENERGY 2020+ (BE2020). Das Vorhaben „Entwicklung eines realitätsnahen Prüfzyklus für Holz-Zentralheizungen“ wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.
BMEL-Förderaufruf: Saubere Verbrennung von Biomasse in Kleinfeuerungen
Mit dem jetzt veröffentlichten Förderaufruf „Saubere Verbrennung von festen Biobrennstoffen in Kleinfeuerungsanlagen mit sehr geringen Schadstoffemissionen“ motiviert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dazu, Feuerungsanlagen für Holz- und andere Biobrennstoffe deutlich weiterzuentwickeln. Der an Hersteller und Forschungseinrichtungen adressierte Förderaufruf wird vom Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) betreut, die Frist zur Einreichung von Projektvorschlägen endet am 31.3.2020.
Heizung erneuern – jetzt ist der richtige Zeitpunkt
In deutschen Haushalten werden viele veraltete Öl- und Gasheizungen betrieben. Diese ineffizienten Heizungen verursachen unnötig hohe Energiekosten und verursachen klimaschädliche CO2-Emissionen. Mit dem Einbau einer modernen Holzheizung, am besten gleich kombiniert mit Solarthermie, können Sie Brennstoffkosten einsparen und einen bedeutenden Beitrag zur CO2-Minderung und zum Klimaschutz leisten. Nutzen Sie die Fördermöglichkeiten für Heizen mit erneuerbaren Energien und informieren Sie sich bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) über die Optionen zum Heizen mit Holz.
Luftreinhaltung: Staubabscheider für Biomassefeuerungen optimiert
Forscher von Fraunhofer UMSICHT und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden konnten in Zusammenarbeit mit Entwicklungsingenieuren des Feinstaubfilter-Herstellers Karl Schräder Nachf. herausarbeiten, wie der Fraktionsabscheidegrad von Staubfiltersystemen verbessert bzw. optimiert werden kann. Entsprechende Feinstaubfilter mit optimierter Abscheidung sind inzwischen auf dem Markt verfügbar.
Darf Ihr Kaminofen weiter betrieben werden?
Im Zeitraum von 1985 bis 1994 errichtete Kaminöfen sowie weitere Typen von Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe unterliegenden den sogenannten Übergangsregeln der Kleinfeuerungsanlagenverordnung (§ 26, Erste Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (1. BImSchV)). Ab Januar 2021 dürfen sie nur weiterbetrieben werden, sofern sie die strengeren Anforderungen an Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Emissionen erfüllen.
Marktübersicht Pelletheizungen
FNR bietet neutralen Überblick zu Pelletöfen und Pelletheizkesseln. Die Marktübersicht Pelletheizungen stellt über 100 luft- oder wassergeführte Pelletöfen sowie mehr als 400 Pelletheizkesselmodelle von 34 Herstellern vor.
Marktübersicht Scheitholzvergaser-/Kombikessel
Moderne Scheitholzvergaserkessel und Kombikessel für Scheitholz und Pellets zeichnen sich durch sehr geringe Feinstaub- und Treibhausgasemissionen aus. Die neue Marktübersicht der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gibt Planungshinweise und detaillierte Informationen zu den am Markt erhältlichen Modellen.
Basisdaten Bioenergie 2021
FNR veröffentlicht die „Basisdaten Bioenergie“ in 18. Auflage. Sie erhalten aktuelle Daten und Fakten zur Nutzung von Biomasse für Wärme, Strom und Kraftstoffe.