Bauen und WohnenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

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Adieu, BAUnatour: 70.000 Besucher an 109 Orten waren neugierig auf Naturbaustoffe

Ausstellungsbox startet zweite Karriere in Bayern

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) informierte im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit ihrem mobilen Showroom BAUnatour zwischen 2009 und 2019 deutschlandweit rund 70.000 Interessenten über die Einsatzmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe beim Bauen und Wohnen. Derzeit bereitet die FNR ein Nachfolgekonzept zur Bauherren-Information vor. Die Ausstellungsbox indes fand einen neuen Besitzer.

Holzfaser und Hanf – solo oder in Kombination –, Seegras, Schafwolle oder Zellulose: Allein die Fülle alternativer Dämmmaterialien, begreifbar in Fühlboxen zur Schau gestellt, sorgte regelmäßig für Aufsehen bei den Besuchern der Wanderausstellung BAUnatour, die im Dienst der FNR binnen zehn Jahren 109 Städte zwischen den Nordfriesischen Inseln und der bayerischen Landeshauptstadt ansteuerte. Ob Messe oder Marktplatz, Campus, Gartenschau oder Klimatage – wo die BAUnatour Station machte, war sie Ziel von Bauherren und Handwerkern, Architekten und Bauingenieuren, von Studenten und Auszubildenden, von örtlichen Entscheidungsträgern und Landespolitikern. Neben Holz rückte die Schau weitere Natur- und biobasierte Materialien ins Blickfeld der Besucher – etwa Holzfaserplatten als Unterdeckung für die Dach- und dämmende Holzfaserplatten für die Bodenkonstruktion. Dazu Wandfarben und Putze, natürliche Öle und Wachse, Fußbodenbeläge aus Ziegenhaar oder solche aus Linoleum, das seit mehr als 150 Jahren aus Leinöl, Harz, Kork- oder Holzmehl und Jutegewebe hergestellt wird.

Einen ersten Auftritt absolvierte die von dem Architektenbüro Alexander Palowski aus Berlin entworfene, von dem Berliner Holzgestalter Tilman Stachat gebaute und am FNR-Standort in Gülzow ausgestattete Ausstellungsbox im Juni 2009 in Schwerin. Im Juli 2009 wurde sie unter dem Namen BAUnatour in Berlin offiziell eröffnet; ab 2010 war Berlin mit der Internationalen Grünen Woche stets der erste Ausstellungstermin im Jahr. Zwischen sechs und 14 Auftritte jährlich folgten, unter anderem in Augsburg, Würzburg, Ulm oder Saarbrücken, in List auf Sylt, Hamburg, Warnemünde, Kiel oder auf Fehmarn, in Erfurt, Weimar, Bonn, in Braunschweig oder Konstanz. Ein letztes Mal öffnete der mobile Showroom nach insgesamt mehr als 750 Öffnungstagen vom 15. bis zum 22. Mai 2019 in Potsdam die Pforten. Neben Besucherführungen gehörten auch Workshops und Fortbildungen für Handwerker zum Repertoire der versierten Standbetreuer.

„Die BAUnatour hat ganz erheblich dazu beigetragen, dass sich die Qualitäten von nachwachsenden Rohstoffen beim Bauen, Sanieren und Wohnen zwischen Nordsee, Ostsee und Alpen herumgesprochen haben“, erklärt René Görnhardt, der bei der FNR für die Koordination aller Aktivitäten rund um die BAUnatour zuständig war.

Nun quittiert die Wanderausstellung bei der FNR ihren Dienst. Die Ausstellungsbox indessen startet im 720 Kilometer entfernten Tapfheim in Bayern eine zweite Karriere: Schreinermeister Michael Kleinle hatte die hölzerne Konstruktion mit der ausfahrbaren Weidenfassade im Juni bei einer Versteigerung erworben und zu Wochenbeginn in Rostock in Empfang genommen.

Hintergrund:

Die Ausstellungsbox besteht zu 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen und ist mit 16 Tonnen ein echtes Schwergewicht. Bei ausgefahrener Fassade bietet sie eine Nutzfläche von gut 22 Quadratmetern. Im Dienst der FNR legte der mobile Showroom jährlich um die 2000 Kilometer zurück.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) bewarb unter der geschützten Bezeichnung BAUnatour über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe den Einsatz langlebiger natürlicher Baustoffe mit ihren positiven bauphysikalischen und gesundheitsverträglichen Eigenschaften. Derzeit wird bei der FNR ein Nachfolgekonzept zum Bauen, Sanieren und Wohnen mit Naturbaustoffen erarbeitet.

Die FNR ist seit 25 Jahren als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv. Sie unterstützt über ihre Abteilung Kompetenz- und Informationszentrum Wald und Holz (KIWUH) Forschungsthemen in den Bereichen nachhaltige Forstwirtschaft und innovative Holzverwendung.

Pressekontakt:
Kompetenz und Informationszentrum Wald und Holz
bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Martina Plothe
Tel.: +49 3843 6930-183
Mail: m.plothe(bei)kiwuh.fnr.de

PM KIWUH 2019-17

 

Die Ausstellungsbox wurde von dem Architekten Alexander Palowski aus Berlin entworfen und von dem Berliner Holzgestalter Tilman Stachat aus nachwachsenden Rohstoffen errichtet. Die Weidenruten-Fassade stammt aus dem Betrieb des Korbmachermeisters Ralf Eggert im Mecklenburgischen Woserin. Nach zehn Jahren als BAUnatour im Dienst der FNR fand die Box nun einen neuen Besitzer.
Foto: FNR

Die Ausstellungsbox wurde von dem Architekten Alexander Palowski aus Berlin entworfen und von dem Berliner Holzgestalter Tilman Stachat aus nachwachsenden Rohstoffen errichtet. Die Weidenruten-Fassade stammt aus dem Betrieb des Korbmachermeisters Ralf Eggert im Mecklenburgischen Woserin. Nach zehn Jahren als BAUnatour im Dienst der FNR fand die Box nun einen neuen Besitzer.

Foto: FNR

 

Die Ausstellungsbox und ihr neuer Besitzer: Schreinermeister Michael Kleinle (r.) lässt sich von René Görnhardt aus der Baufachinformation der FNR das Einfahren der Fassade für den Transport der Box erklären. Foto: FNR/K. Flotow

Die Ausstellungsbox und ihr neuer Besitzer: Schreinermeister Michael Kleinle (r.) lässt sich von René Görnhardt aus der Baufachinformation der FNR das Einfahren der Fassade für den Transport der Box erklären. Foto: FNR/K. Flotow