Bauen und WohnenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Nachhaltige Baustoffe

Hanfbausteine

Die Symbiose der ältesten Kulturpflanze der Menschheit (Hanf) mit einem der ältesten und bewährtesten Baumaterials (Naturkalk) ergibt den Baustoff der Zukunft.

Die beiden Materialien werden in einem Kaltluftverfahren zu einem Ziegel gepresst. Die Hanfpflanze wächst ca. 50-mal schneller als Holz, auf einem Hektar Hanffeld wächst in nur 5 Monaten Biomasse für ein kleines Einfamilienhaus. Die Verbindung der losen Hanfschäben mit Naturkalk und Mineralien lässt das Material hart werden wie Stein und beständig gegenüber äußeren Einflüssen womit das Bauwerk für viele Generationen Stand hält. Dies schont die Umwelt und erspart Geld. Die hervorragenden thermischen Eigenschaften machen zusätzliche Dämmung wie Polystyrol überflüssig. Hanf-Kalk hat bezüglich Luftreinigung und Feuchtigkeitsregulation ähnliche Eigenschaften wie Lehm, sorgt dadurch für ein gesundes Wohnklima und für reine Luft. Der Zyklus bindet mehr CO2 als es abgibt und entlastet damit aktiv die Umwelt. (naturbauhaus.de)

 

Prototyp Lehmhaus

Am Lehrstuhl Tragwerksplanung der Technischen Universität Dresden untersuchen Wissenschaftler die Eignung industriell gefertigter Lehmsteine als tragenden Wandbaustoff. Die geformten Rohlinge werden lediglich mit der Abwärme aus anderen Brennprozessen getrocknet. Die industrielle Verarbeitung des Lehms gewährleistet gleichmäßige Bauprodukte, die mit einem Lehm-Dünnbettmörtel verarbeitet werden.

Nach dem Entwurf des Baseler Büros Stern Zürn Architekten wird im Laufe des Jahres 2019 in der Stadt Meißen ein zweigeschossiges Einfamilienhaus errichtet. Es kombiniert 24 cm starke tragende Lehmwände mit Geschossdecken aus Stahlbeton. Als Außendämmung ist eine 22 cm dicke Schicht aus Hanf vorgesehen. Die Fassade soll mit einem Wetterschutz aus Lärchenholz verkleidet werden. Lehmplatten als Faschen akzentuieren die Fenster. Da alle Bauteile nur punktuell verbunden werden, ist am Ende des Lebenszyklus eine sortenreine Trennung und Wiederverwertung möglich. (Stern Zürn Architekten)

 

Strohbauplatten

Effizienz und Schonung natürlicher Resourcen ist mehr denn je das Gebot der Stunde. Nichts liegt also näher, als aus dem ursprünglichen Abfallstof des Getreideanbaus Stroh moderne Baulösungen herzustellen. Mit dem Rest aus dem Getreideanbau entstehen Trockenbauplatten, hochfeste und statisch wirksame Strohwerkstofplatten und Dämmmaterial. Nebenbei! Viele Handwerker und Bauherren suchen solche Lösungen.

Die Strohbauplatte wird aus purem gereingtem Weizenstroh in einem Strangenpressverfahren unter Einwirkung von Hitze und Druck hergestellt. Die dauherhafte wasserfeste Verbindung der Halme untereinander wird durch das stroheigene Lignin ohne weiter Bindemittel oder Kleber erzeugt. Direkt im Anschluss wurd ein Recyclingkarton allseitig verleimt aufgebracht, welcher für eine ebenmäßige Oberfläche sorgt. Der Energieaufwand PEI beträgt ca. 3,41 kWh/m2. Ein Quadratmeter der Platte bindet ca. 34 kg CO2 wobei das Stroh aus der direkten Umgebung des Herstellerwerks bezogen wird.

Selbstragende Innenwände

Die istraw-Wandsysteme sind aufgrund ihrer technischen Eigenschaften und Herstellkosten mit einer doppelt beplankten Gipskartonwand zu vergleichen. Bei der Ausführung als selbsttragende Innenwand werden die Platten zweischalig stoßversetzt zueinander verschraubt. Die Platten können gesägt, gebohrt, geschraubt und gefräst werden. (www.istraw.de)

Weitere Strohprodukte erhalten sie bei der Firma VestaEco.

 

Ökologisches Bauen: Mehr Nachhaltigkeit mit natürlichen Baustoffen

Holz, Lehm und Stroh sind Baumaterialien aus frühesten Zeiten. Die Liste ist inzwischen um einiges länger geworden und die Herstellungsverfahren nachhaltiger Baustoffe sind ausgesprochen innovativ: Das Interesse am ökologischen Bauen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Ein allseitiges Klimabewusstsein und der Wunsch, gesund zu wohnen und zu leben, hat zahlreiche erstaunliche Natur-Baustoffe hervorgebracht. Lesen Sie hier, wie sich ökologisches Bauen realisieren lässt.

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