Bauen und WohnenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Bauphysik

Wir leben und arbeiten in Häusern, weil wir uns vor Wärme, Kälte und anderen Witterungseinflüssen schützen wollen. Damit Wärme und Kälte draußen bleiben, müssen die Hüllflächen unserer Gebäude entsprechende Eigenschaften haben, zu denen die Dämmstoffe wesentlich beitragen.

 

λ: Wärmeleitfähigkeit in W/(m·K)

Gibt die Größe des Wärmestroms an, der pro Sekunde durch 1 m2 einer 1 m dicken Schicht bei einer Temperaturdifferenz von 1 K übertragen wird. Werte, die kleiner als 0,050 W/(m·K) sind, garantieren gute wärmedämmende Eigenschaften.

Für Verwirrung sorgt, dass manchmal vom Bemessungswert λ, manchmal aber auch vom Nennwert λD die Rede ist. Der Nennwert λD ist der Wert, den die Dämmstoffhersteller im Rahmen der einheitlichen europäischen CE-Kennzeichnung für ihre Produkte deklarieren. In Deutschland darf der Nennwert für viele bauphysikalische Berechnungen rund um die Wärmedämmung – zum Beispiel für den Wärmeschutznachweis eines Gebäudes nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) – nicht verwendet werden. Stattdessen muss hier mit dem Bemessungswert λ gerechnet werden. Dieser Wert ist in Deutschland durch die DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden, Teil 4 Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte geregelt und wird im Rahmen der bauaufsichtlichen Zulassung ermittelt. Er wird für die U-Wert-Berechnung herangezogen und liegt immer etwas höher, weil bei seiner Bestimmung ein Sicherheitszuschlag eingerechnet wird.

ρ: Rohdichte in kg/m3

Masse eines Stoffes in kg bezogen auf einen Kubikmeter.

μ: Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl

Gibt an, um wie viel der Widerstand einer Stoffschicht bezogen auf die Wasserdampfdurchlässigkeit größer ist als die gleich dicke Luftschicht. Bauteile mit niedrigen μ-Werten sind vorteilhaft, da sie ein Abtrocknen eingedrungener Raumluftfeuchte ermöglichen.

c: Spezifische Wärmekapazität in J/kg·K

Gibt die Energiemenge an, die benötigt wird, um 1 kg eines Stoffes um 1 °C zu erwärmen. Stoffe bzw. Bauteile mit großen c-Werten weisen ein träges Temperaturverhalten auf, d. h. sie leisten einen guten „sommerlichen Wärmeschutz".

Baustoffklasse

Gibt das Brandverhalten eines Baustoffs an. B1 ist schwer, B2 ist normal entflammbar.

Bandverhalten nach DIN EN 13501-1

Ist durch entsprechende Hinweise zur Rauchentwicklung (s = smoke, Klassen s1, s2, s3) und zum brennenden Abtropfen/Abfallen (d = droplets, Klassen d0, d1, d2) weiter spezifiziert.

 

Tabelle: Bauphysikalische Werte auf einen Blick

MaterialWärmeleit-
fähigkeit λ [W/mK]
Rohdichte ρ [kg/m3]Spez. Wärme-
kapazität c [J/kgK]
Dampf-
diffusions-
wider-
stand μ
Baustoffklasse
nach
DIN 4102-1
Brandverhalten
nach DIN
EN 13501-1
Flachsmatten0,03930-401.550-2.3001-2B2E
Hanf (Stopfwolle)0,04550-602.2001-2B2-B1E, C-s2, d0
Hanfmatten0,04330-1101.600-2.3001-2B2E
Holzfaser (lose)0,04030-452.1001-2B2E
Holzfasermatten0,03840-552.1001-3B2E
Holzfaserplatten0,040110-2702.1002-5B2E
Holzspäne0,04590-360k. A.2B2E
Holzwolleplatten0,090330-5002.1002-5B1B, s1, d0
Jutematten0,03930-402.3501-2B2E
Korkplatte (exp.)0,0401201.8005-10B2E
Korklehmplatten0,080200-3001.25410B2-B1E
Schafwolle0,03620-901.300-1.7301-2B2E
Schilfplatten0,0651501.2003-6,5B2E
Seegras0,04565-752.5001-2B2E
Strohballen0,05285-1152.0002B2E
Zelluloseflocken0,03928-652.100-2.5441-2B2
Zelluloseplatten0,04270-1452.0002-3B2E
Zum Vergleich:
Polystyrol (exp.)0,03511-301.40020-100B2-B1E
Steinwolle0,03515-130830-1.0001-2A1A1

Quelle: FNR - eigene Zusammenstellung auf Angaben der Hersteller beruhend