Bauen und WohnenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Kleister, Voranstriche und Grundierungen

Kleister, Voranstriche und Grundierungen

Die Tapetenkleister der Naturfarbenhersteller basieren auf modifizierter Kartoffelstärke und Kaolin. Sie sind zum Verkleben von Raufaser- und Papiertapeten geeignet. Für Textil-, Glasfaser-, Foto- und andere schwere Tapeten können sie nicht verwendet werden.

Da dieser Naturkleister keine Konservierungsstoffe enthält, muss er noch am gleichen Tag verarbeitet werden. Er kann laut den Angaben der Hersteller im Hausmüll entsorgt werden und ist für die Umwelt und die Gebäudenutzer unproblematisch.

Für schwere Tapeten gibt es keinen spezifizierten Tapeten- und Belagskleber aus nachwachsenden Rohstoffen, der mit gesundheitlich unbedenklichen Inhaltsstoffen hergestellt wird. Als Alternative bieten sich Kasein- oder Naturharzkleber an.

Grundierungen und Voranstriche sind teilweise hoch kunststoffvergütet und schränken daher die Feuchteausgleichswirkung innerhalb der Wandaufbauschichten ein. Des Weiteren muss man mit Ausdünstungen rechnen die in die Raumluft abgegeben werden können.

Empfehlung: Der Handel bietet verschiedene Qualitäten an, wobei von Tapeten in der Regel keine Volldeklarationen vorliegen. Deshalb sollten Verbraucher den Qualitäten mit möglichst wenig Kunststoffanteilen und mit vorbildlich deklarierten Inhaltsstoffen den Vorzug geben. Bei einer Tapete, die noch gestrichen werden muss, sollte man auch bei der Wandfarbe auf die Inhaltsstoffe achten. Im Falle einer Renovierung gilt es zu bedenken, dass Außenwände keine Wärmebrücken aufweisen dürfen, da sich hinter Tapeten, Klebern und Grundierungen, die einen hohen Dampfwiderstand aufweisen, Schwitzwasser (Kondensat durch Tauwasserausfall) bilden kann.

Auf solchen Außenwänden sollte man vorsichtshalber keine Tapeten verwenden, da sie bei Restfeuchten in oder auf Wänden ein optimaler Nährboden für Schimmelpilze und Bakterien sind.

Die Gütegemeinschaft Tapete e. V. hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. ein Qualitätsverfahren für die Tapetenproduktion erstellt. Dieses kann Verbrauchern zur Vororientierung dienen.

Gütekontrollen wachen über die Einhaltung von Schadstoff- Grenzwerten und garantieren ein Mindestmaß an ökologisch orientierter Auswahl der Materialien, Farben und Zusatzstoffe, die bei der Tapetenherstellung eingesetzt werden.