Bauen und WohnenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Details

Details

Auf dem Sockel in klassischer Massivbaukonstruktion wird ab dem 1. Obergeschoss komplett in Holz gebaut. Hierbei kommen unterschiedliche Konstruktionen zum Einsatz. Die Außenwände und ein Teilbereich des Daches sind als Holzrahmenkonstruktion gefertigt und mit Zellulose- und Holzfaserdämmstoffen gedämmt. Einige Innenwände, die Zwischendecke und die Sheddächer sind als Massivholzkonstruktion aus Brettstapelelementen gebaut. Diese bleiben in vielen Bereichen auch sichtbar.

Auch das Treppenhaus ist über alle 3 Geschosse komplett aus Massivholz. Dem Brandschutz wird mit einer innenseitigen Verkleidung mit Gipskarton und einer REI-30 Unterhang-Decke genüge getan.

Außenwand-Konstruktion

  • 1./2. Obergeschoss Holzrahmenbau mit Dämmstoffen aus Zellulose- und Holzfaserdämmstoffen
  • Erdgeschoss Ziegelmauerwerk mit Holzfaserdämmstoff (im nicht erdberührten Bereich)

Fassade

  • 1./2. Obergeschoss Eichenaltholz
  • Erdgeschoss (Sockelgeschoss) Klinkerfassade

Deckenkonstruktion 1./2. Obergeschoss

  • Ziegenhaarteppich (stuhlrollengeeignet)
  • Zementestrich
  • Holzfaserdämmung (Schallschutz)
  • Brettstapeldecke
  • Holzakustikdecken quer zur Raumrichtung
  • Stromschienen zur individuellen Beleuchtung mit Möglichkeit der Nachrüstung

Holzfassade aus Recycling-Holz

Die Fassade wird vollständig aus recyceltem Eichenholz gebaut. Die Balken sind bereits für viele Jahrzehnte – wenn nicht sogar Jahrhunderte – Bestandteil von Gebäuden gewesen. Diese Balken werden aufgesägt, zu vorgefertigten Elementen zusammengefügt und an der Fassade montiert. Die Fassadenkonstruktion bringt den Kreislaufgedanken beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen deutlich zum Ausdruck.

Die Dauerhaftigkeit von Eichenholz hängt zusammen mit dem hohen Gerbsäuregehalt des Holzes. Wird diese Säure im baulichen Einsatz ausgewaschen, so kann es zu unschönen Verfärbungen von betroffenen Bauteilen kommen. Bei Recycling-Holz ist die Ausspülung der Gerbsäure bereits durch Vorverwitterung deutlich reduziert.

Die Eichenholzfassade wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dreiner von der FH Eberswalde entwickelt. Um die Umsetzung dieser Experimentalfassade zu überprüfen und die Konstruktion zu optimieren, wurde ein 1:1-Modell einer Fassadenecke erstellt. Dieses Modell wurde so konzipiert, dass es den Konstruktionsaufbau von Wänden und Decke vollständig darstellt und damit auch im späteren Beratungsalltag als Demonstrationsmodell benutzt werden kann.

Auf Empfehlung der FH Eberswalde konnte auf chemischen Holzschutz bei den gewählten Querschnitten von 10/4 bis 14/16 cm vollständig verzichtet werden. Auf den sonst üblichen konstruktiven Holzschutz durch geneigte Ablaufflächen wurde hier im Sinne einer Lebenszyklusbetrachtung ebenfalls verzichtet. Der ursprünglich geplante rhombische Zuschnitt wurde verworfen, da der hierdurch entstehende Mehraufwand in keinem Verhältnis zu der geringfügigen Verlängerung der Haltbarkeit der Balken steht.

Die gesamte Konstruktion ist luftumspült. Auf der Oberseite der Attika sind die Hölzer durch ein Blech abgedeckt. Die Balken wurden von hinten mit einer Unterkonstruktion aus Latten zu vorgefertigten Segmenten zusammengefügt und als Fertigteile mit Hilfe eines Montagekranes montiert. Elemente im Spritzwasserbereich auf dem Plateau sind so ausgeführt und montiert, dass hier einzelne sog. „Opferhölzer“ auch früher einzeln ausgetauscht werden können.

 

 

 

Wanddetailmodell/matrix architektur

Detail-Außenwand/Schnitt-Perspektive/matrix architektur

Fassadenansicht während der Bauphase/FNR

Fassadenansicht während der Bauphase/FNR