Bauen und WohnenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Kosten

Kosten

Für die Gesamtkosten der Baumaßnahme stand unter Berücksichtigung des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe und eines Energiestandards unter EnEV ein Kostenrahmen von 2 Millionen € zur Verfügung. Die Mittel wurden zu einem Viertel vom Eigentümer der Liegenschaft, dem Land Mecklenburg-Vorpommern, und zu drei Vierteln vom Bund aus Mitteln des Konjunkturpaketes II zur Verfügung gestellt.

Mit den Gesamtbaukosten von 1.983.957,52 € (EW-Bau) wurde der vorgegebene Kostenrahmen eingehalten.

Mehrkosten für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe

Wichtig war die Klärung der Kosten für den verstärkten Einsatz von Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen auch im Ausbau des Gebäudes. Ohne Berücksichtigung der Hüllkonstruktion (wurde bei den Kosten des Energiestandards berücksichtigt) ergaben sich Mehrkosten von ca. 4 %. Dem gegenüber steht ein Mehrwert in Bezug auf ein verbessertes Raumklima, niedrigere Instandhaltungskosten und Vorteile bei den späteren Entsorgungskosten im Lebenszyklus der Bauteile.

Mehrkosten zur Senkung des Energieverbrauchs

Die Mehrkosten für den besseren Energiestandard (EnEV – 60 %) setzen sich zusammen aus den Mehrkosten für:

  • Baukonstruktion (vor allem die besser gedämmte Hüllkonstruktion)
  • zusätzliche Maßnahmen und Investitionen in die Haustechnik.

Eine höhere mit nachwachsenden Rohstoffen gedämmte Hüllkonstruktion bedeutet auch eine Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes und somit einen Komfortgewinn und geringere Kühllasten für das Gebäude in der Sommerzeit. Die für den Energiestandard erforderliche Lüftungsanlage verbessert zudem die Luftqualität erheblich und ermöglicht auch in kleinen Büros eine ausreichende Frischluftzufuhr.

Insgesamt belaufen sich die Mehrkosten für den niedrigeren Energiestandard auf ca. 12 %, wobei die Investitionen in die Haustechnik den höheren Anteil ausmachen (ca. 7 %).

Alle Maßnahmen zusammen ergeben wesentlich geringere Betriebskosten in der Nutzung des Gebäudes. Die Wirtschaftlichkeit beruht stets auf den Annahmen zur Energiepreisentwicklung. Ein Modell wird nachfolgend dargestellt.

In der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung von Gebäuden besteht eine Abhängigkeit zwischen den Investkosten (einmalige Baukosten bei Neubau eines Gebäudes) und den Betriebskosten (Verbräuche, Reinigung, Wartung, Bauteilerneuerung). So können höhere Baukosten für einen besseren Energie- und Nachhaltigkeitsstandard erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten bedeuten. Betrachtet man den gesamten Lebenzyklus eines Gebäudes sind auch die Kosten für Rückbau und Entsorgung mit einzubeziehen. Auch hier sind nachwachsende Rohstoffe vorteilhaft, da sie sich hinsichtlich Recycling und Kreislaufwirtschaft sehr günstig verhalten.

Die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel für die gesamtwirtschaftliche Betrachtung kann inzwischen über vergleichbare Kennwerte in einer integrierten Lebenszyklusanalyse geplant und nachgewiesen werden (z.B. über das über die FNR geförderte Software-Programm „Legep“, siehe www.legep.de).