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Entwicklung eines neuartigen Tragsystems aus Laubschwachholz

Mit Mitteln des Waldklimafonds erprobt ein Konsortium Potenziale von Eichenschwachholz für eine nachhaltige, hochwertigere Nutzung im Holzbau

Minderwertiges Laubschwachholz findet bislang aufgrund seines Stammdurchmessers und seiner geometrischen Form für standardisierte Anwendungen des konstruktiven Holzbaus keine Anwendung. Die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) fördern über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) mit Mitteln des Waldklimafonds ein Verbundvorhaben, das Eichenschwachholz durch neue Verfahren in eine langlebige, hochwertige Nutzung überführen will.

Der ökologische Waldumbau führt zu einem steigenden Laubholzangebot. Innovative und neue Laubholzprodukte sind da gefragt, denn eine verstärkte stoffliche Verwendung sorgt für eine Erhöhung des Holzproduktspeichers, für eine CO2-Minderung und Substitution durch Holzprodukte. Ein Konsortium, bestehend aus dem Holzkompetenzzentrum Trier in Kooperation mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) Rheinland-Pfalz, der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg sowie der Hochschule Mainz, setzen mit ihrem Verbundprojekt hier an:

Neuartiges Tragsystem aus Eichenschwachholz entwickeln

In der Projektlaufzeit vom 01.11.2019 bis 31.01.2023 entwickeln und erproben die Projektpartner eine neue Prozesskette, bei der, ausgehend vom vorrätigen Holz, die Konstruktion von Bauwerken flexibel an das jeweilige Holzangebot angepasst wird.

Für die Untersuchungen wird Eichenholz mit einem Mittendurchmesser von 20-24 cm aus Erst- oder Zweitdurchforstung verwendet. Auf energieintensive Trocknungsprozesse und zu lange Transportwege wird im Projekt verzichtet, um eine günstigere Gesamtenergiebilanz zu erzielen.

Zunächst wird das Eichenrohholz nach Dimension, äußerer Form sowie physikalischen und mechanischen Eigenschaften charakterisiert und vorsortiert. Die verwendungsfähigen Stamm-Geometrien, Holzstrukturmerkmale sowie -eigenschaften sollen in einer Datenbank abrufbar bereitgestellt werden.

Forsthalle als Demonstrationsobjekt

Anhand festgelegter Gebäudeanforderungen sowie den zur Verfügung stehenden Stämmen und Stamm-Geometrien sollen Tragwerke und Tragwerkstrukturen generiert werden. Zu Test- und Demonstrationszwecken soll ein Referenzgebäude in Form einer forstwirtschaftlich nutzbaren Halle errichtet werden.

Am Ende des Projektes sollen die Weichen zur Verwendung von Eichenschwachholz für eine höherwertige Nutzung im Bausektor gestellt sein, um diese bislang stofflich kaum genutzten und problematischen Rohholzsortimente einer mehrstufigen Kaskadennutzung zuzuführen.

Verbundvorhaben: Erstellung eines Bauwerks mit einem neuartigen Tragsystem aus Eichenschwachholz; Teilvorhaben 1, Holzkompetenzzentrum Trier
Verbundvorhaben: Erstellung eines Bauwerkes mit einem neuartigen Tragsystem aus Eichenschwachholz; Teilvorhaben 2, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
Verbundvorhaben: Erstellung eines Bauwerkes mit einem neuartigen Tragsystem aus Eichenschwachholz; Teilvorhaben 3, Hochschule Mainz

Ansprechpartner:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
Max Schütze
Tel.: +49 3843 6930-344
E-Mail: m.schütze(bei)fnr.de

Pressekontakt:
Kompetenz- und Informationszentrum Wald und Holz
bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
Martina Plothe
Tel.: +49 3843 6930-311
Mail: m.plothe(bei)kiwuh.fnr.de

News KIWUH 2020-10

Eichenschwachholzbestand im Pfälzer Wald als Ausgangsmaterial  Quelle: Hochschule Trier

Eichenschwachholzbestand im Pfälzer Wald als Ausgangsmaterial Quelle: Hochschule Trier

Unterschiedliche Einschnittgeometrien von Eichenschwachholz zur Untersuchung des Riss- und Verformungsverhaltens  Quelle: Hochschule Trier

Unterschiedliche Einschnittgeometrien von Eichenschwachholz zur Untersuchung des Riss- und Verformungsverhaltens Quelle: Hochschule Trier